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Merkblatt des Landkreises
Merkblatt zum Unterrichtsausfall bei extremen Witterungsverhältnissen [neu]
Pädagogisches Konzept der Auburg-Schule Wagenfeld mit Eingangsstufe
1. Rechtliche Vorgaben
1.1. Niedersächsisches Schulgesetz (NSchG) i. d. F. vom 17.7.2006
§ 6 Abs. 4 Grundschulen können den 1. und 2. Schuljahrgang als pädagogische Einheit führen, die von einzelnen Schülerinnen und Schülern in drei Schuljahren durchlaufen werden kann (Eingangsstufe). In diesem Fall findet Absatz 3 keine Anwendung.
- Durchlässigkeits- und Versetzungsverordnung i. d. F. vom 19.10.2006
§ 10a Aufrücken nach dem 2. Schuljahrgang. An der Grundschule mit Eingangsstufe nach § 6 Abs. 4 NSchG rückt am Ende der Eingangsstufe in den nächst höheren Schuljahrgang auf, wer diese in drei Jahren durchlaufen hat.
- Die Arbeit in der Grundschule (Erlass des MK vom 3.2.2004)
„Grundschulen können den 1. und 2. Schuljahrgang als pädagogische Einheit führen (Eingangsstufe), die …..(siehe Punkt 1.1.)“. In der Eingangsstufe werden die Kinder des 1. und 2. Schuljahrgangs in jahrgangsgemischten Lerngruppen unterrichtet. An Grundschulen mit einer Eingangsstufe wird kein Schulkindergarten geführt. Die Entscheidung für die Einrichtung der Eingangsstufe trifft der Schulvorstand im Benehmen mit dem Schulträger.
Mit Beschluss vom 19.06.2008 haben der Schulvorstand und der Schulträger die Einrichtung einer Eingangsstufe an der Auburg-Schule Wagenfeld zugestimmt. Die Eingangsstufe wurde im Schuljahr 2008/09 als Starterjahr eingeführt. Ab dem Schuljahr 2009/10 werden jahrgangsgemischte Lerngruppen (AL) im 1. und 2. Schuljahrgang geführt.
Aufgenommen werden i. d. Regel alle schulpflichtigen Kinder, die die notwendige Schulfähigkeit besitzen, es wird keine Zurückstellung geben. Es sei denn, Kinder benötigen ab Sommer sonderpädagogischen Förderbedarf.
- Leitbild/Grundsätze
Wir gestalten einen am Kind orientierten Lebensraum Schule.
Alle Kinder unserer Schule sollen durch das gemeinsame Leben und Lernen einen möglichst großen Lernerfolg und eine positive Persönlichkeitsentwicklung erzielen.
Das Lernen in den gemischten Jahrgangsgruppen soll dazu beitragen, dass alle Schüler/innen nach ihrem Lerntempo und ihren Entwicklungsmöglichkeiten entsprechend frühzeitig gefördert und gefordert werden.
Alle Schüler sollen zum Selbstständigen Arbeiten und Lernen angeregt werden.
- Ziele der Eingangsstufe
3.1 Allgemein und in Zusammenarbeit mit dem Kindergarten
- Intensive Zusammenarbeit mit dem Kindergarten fördern (siehe Kooperationsvertrag).
- Einen gleitenden Übergang zwischen Kindergarten und Grundschule ermöglichen.
- Die Schüler am jeweiligen Entwicklungsstand abholen.
- Eine individuelle Förderung des Kindes je nach den Bedürfnissen ermöglichen.
- Lerninteresse und Lernbereitschaft der Kinder einfordern.
- Fordern durch Individualisierung des Unterrichts.
- Teamfähigkeit des Kindes entwickeln.
- Helfer- und Beraterkompetenzen für Mitschüler entwickeln.
- Ziele in der pädagogischen Arbeit für Lehrer und Eltern
- Eine beständige Zusammenarbeit entwickeln.
- Gegenseitige Hilfe, Beratung und Unterstützung ermöglichen (auch von FöL).
- Gemeinsame Planung und Vorbereitung des Unterrichts innerhalb des Kollegiums durchführen.
- Eine kollegiale Verantwortung für den Unterricht in einer Lerngruppe übernehmen.
- Gegenseitige Besuche im Unterricht durchführen.
- Die Eltern in die tägliche schulische Arbeit einbinden (z.B. Leseeltern, gemeinsame Klassenveranstaltungen planen und durchführen).
- Sich über soziale Ziele, Arbeitstechniken, Lernanforderungen etc. regelmäßig austauschen.
- Förderung im Rahmen der sonderpädagogischen Grundversorgung von lernschwachen Schülern.
- Ziele im Unterricht
- Durch Vermittlung von Arbeitstechniken die Selbstständigkeit und Selbsttätigkeit der Kinder voranbringen.
- Tagesplan und Wochenplan einüben.
- Lehrerzentrierten Unterricht/Klassenunterricht anteilig beibehalten.
- Eigenkontrolle und Partnerkontrolle einüben.
- Die Eigenverantwortung für den Lernerfolg stärken.
- Mit den neuen Medien umgehen lernen.
- Die Mitverantwortung für die Klassenkameraden ausbilden.
- Die räumlichen, sächlichen, organisatorischen und personellen Voraussetzungen
4.1. Die räumlichen Voraussetzungen
Die drei altersgemischten Jahrgangsgruppen (AL 1-3) werden an unserer Schule im A-Trakt untergebracht, sodass jeweils zwei altersgemischten Lerngruppen zwei Gruppenräume, der Flur und die Aula als zusätzliche Lernorte zur Verfügung stehen. Der Computerraum befindet sich ebenfalls in unmittelbarer Nähe.
Die Gruppenräume und Klassenräume werden mit Schülertischen, den notwendigen Regalen und Schränken sowie mit Materialsammlungen ausgestattet, die Übersichtlichkeit und Ordnung erfordern.
Der Flur und die Aula werden mit Tischen und Stühlen ausgestattet, sodass kleine „Lernzonen“ entstehen, in denen sich die Schüler mit „Leisekarten“ zur selbstständigen Arbeit zurückziehen können.
- Die sächlichen Voraussetzungen
Mit Beschluss der Gesamtkonferenz vom 15.1.2009 werden die Mittel aus dem Etat des Schulträgers vorrangig zur Anschaffung von Materialien für die Eingangsstufe angelegt. Hier wurden bereits mehrere Anschaffungen getätigt. Der Schulelternrat und ein Sponsorenring wollen dabei helfen, dass weitere Materialien, die auf unserer „Wunschliste“ stehen, ange-schafft werden.
Die Landesmittel, die für die „Eigenverantwortliche Schule und für die Verlässlichkeit der Grundschule“ zur Verfügung stehen, werden insbesondere für Fortbildungsmaßnahmen genutzt. Verschiedene schulinterne Lehrerfortbildungen haben diesbezüglich stattgefunden.
4.3 Die organisatorischen Voraussetzungen
Die Begleitfortbildungen mit dem Schulleiter und der Konrektorin der Regenbogenschule Stolzenau haben ergeben, dass wir eigene Pläne zum Rhythmus des Tagesablaufs sowie
in den Fächern Deutsch, Sachunterricht und Mathematik entwickeln konnten. Dabei sieht der Tagesablauf an unserer Schule wie folgt aus:
7.30 Uhr Ankommzeit
7.45 – 9.15 Uhr Erster Unterrichtsblock (Kernfächer)
9.15 – 9.25 Uhr Frühstück in der Klasse
9.25 – 9.45 Uhr 1. Bewegungspause (20`)
9.45 – 10.30 Uhr 3. Unterrichtsstunde (Kernfächer/Fachunterricht)
10.30 – 10.45 Uhr 2. Bewegungspause (15`)
10.45 – 11.30 Uhr 4. Unterrichtsstunde (Fachunterricht)
11.30 – 11.45 Uhr 3. Bewegungspause (15`)
11.45 – 12.30 Uhr 5. Unterrichtsstunde/Fachuntericht/Förderunterricht
11.30 – 12.30 Uhr Betreuung nach der 4. Stunde (1./2. Klassen, Mo – Fr)
12.30 – 14.30 Uhr Hausaufgabenbetreuung für alle Klassen (Mo – Fr)
Die Fachpläne werden in den entsprechenden Fachkonferenzen überarbeitet. Beispiele für einen Wochenplan können im Anhang eingesehen werden.
4.4 Die personellen Voraussetzungen
In der Auburg-Schule unterrichten zurzeit neun Lehrkräfte und zwei pädagogische Mitarbeiterinnen. Die Schule wird somit zu 100% versorgt sein. Die Kolleginnen und Kollegen haben im 2. Schulhalbjahr die Möglichkeit, sich im Austausch mit der Schulleitung über ihren Einsatz an der Schule zu verständigen. Die Arbeit in der Eingangsstufe sollte möglichst nach zwei Jahren wechseln, sodass alle Kolleginnen und Kollegen sowohl in der Eingangsstufe als auch in den 3. und 4. Jahrgängen eingesetzt werden, wenn sie es denn wünschen. Zielsetzung sollte bei einem weiteren Aufbau der Eingangsstufe sein, zusätzliche Fachkräfte mit logopädischen und sozialpädagogischen Kompetenzen zu bekommen.
Eine Förderschullehrkraft ist im Rahmen sonderpädagogischen Grundversorgung abgeordnet.
- Die Zusammenarbeit mit dem Kindergarten
Die Zusammenarbeit mit dem Kindergarten ist insbesondere im Kooperationsvertrag geregelt. Dieser wird zwischen Schule und Kindergarten noch überarbeitet. Dabei sollen hinsichtlich der Schulfähigkeit Kriterien für einen Entwicklungsbericht erstellt werden, der möglichst viele einheitliche Kriterien festlegt, sodass beide Seiten über einen einheitlichen „Informationsstatus“ verfügen. Der Entwicklungsbericht enthält eine zwei DIN A 4 – seitige Zusammenfassung, die von dem Kind, der Erzieherin und den Eltern unterschrieben wird. Mit Hilfe dieser Berichte und den Beobachtungen der Lehrkräfte der Erstklässler lassen sich dann die neuen jahrgangsgemischten Lerngruppen von der Schule zusammen setzen.
Die neuen Gruppen werden dann direkt vor der Einschulung während der Bundesjugendspiele zu einem Kennenlerntag zusammengeführt, sodass vor der Einschulung ein erster Kontakt entsteht.
Zusätzlich soll angestrebt werden, dass während des letzten Kindergartenjahres verschiedene gemeinsame Veranstaltungen durchgeführt werden, wie z.B. gemeinsames Basteln zum Advent, gemeinsamer Laternenumzug, gemeinsame Unterrichtsstunde oder eine gemeinsame Fahrt zum Tierpark, um den Übergang vom Kindergarten zur Grundschule zu erleichtern.
- Die Arbeit in den gemischten Lerngruppen
Ausgehend von der Lernausgangslage, die die Schule erstellt, und durch den Entwicklungsbericht des Kindergartens, kann die Schule die Kinder in ihrer Entwicklung dort abholen, wo sie sich während des Überganges in die Grundschule befinden.
Durch den Einsatz von Tages- und Wochenplänen, sowie dem Lernen an Stationen oder mit Freiarbeitsmaterialien (Karteikästen, Anschauungsmaterialien, selbstständig erklärende Arbeitsbücher, -hefte und –blätter), Lernspiele können die Kinder nach ihrem individuellen Entwicklungsstand und Lerntempo lernen. Paten und zusätzlich eingesetzte Lehrkräfte oder pädagogische Mitarbeiter sorgen dafür, dass je nach Leistungsstärke die Schüler unterstützt werden.
Das Lern- und Arbeitsverhalten wird dabei durch folgendes Methodenkonzept unterstützt.
Lern- u. Arbeitstechniken |
Klasse 1 |
Klasse 2 |
Klasse 3 |
Klasse 4 |
Arbeitsplatz u. Arbeitsmaterial |
Beginn |
Vertiefung |
bis |
einschl. |
Gesprächsregeln erarbeiten und |
Beginn |
Vertiefung |
„ |
„ |
Hausaufgaben |
Beginn |
Vertiefung |
„ |
„ |
Sich beim Lernen im Raum bewegen und Lernzonen aufsuchen |
Beginn |
Vertiefung |
„ |
„ |
Einfache Arbeitstechniken erlernen
|
Beginn
Beginn |
Beginn |
Vertiefung |
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Umgang mit dem PC |
Beginn |
„ |
„ |
„ |
Mit Partnern oder Gruppen |
Beginn |
„ |
„ |
„ |
Mit Tages- und Wochenplänen |
Beginn |
Vertiefung |
„ |
„ |
Beim Stationslernen sich selbst |
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Beginn |
Vertiefung |
„ |
Höflich miteinander umgehen |
Beginn |
Vertiefung |
„ |
„ |
Kleine Konflikte |
Beginn |
Vertiefung |
„ |
„ |
Klassendienste |
Beginn |
Vertiefung |
„ |
„ |
Hefte führen |
Beginn |
„ |
„ |
„ |
Ergebniskontrollen auch |
Beginn |
Vertiefung |
„ |
„ |
Freiarbeit einteilen |
Beginn |
Vertiefung |
„ |
„ |
Eigene Leistungen einschätzen |
Beginn |
Vertiefung |
„ |
„ |
Verantwortung für die Schulgemein- |
Beginn |
Vertiefung |
„ |
„ |
Referate anfertigen und |
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Beginn |
Projekte planen, organisieren |
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Beginn |
Um die Qualität des Unterrichts zu steigern, halten wir das Methodenkonzept für besonders wichtig, das ständig überarbeitet werden muss. Den Schwerpunkt legen wir zunächst auf die Tages- und Wochenplanarbeit.
- Die Arbeit im Lehrerteam
Das Lehrerteam einer altersgemischten Lerngruppe (AL) besteht mindestens aus zwei Lehrkräften, wobei eine Lehrkraft den größten Stundenanteil übernimmt. Die Lehrerteams aller drei AL-Gruppen bilden ein Gesamtteam, das unterstützt wird durch zusätzlich in den Stundenplan eingeplante pädagogische Mitarbeiter und Lehrkräfte. Das Gesamtteam bereitet den Unterricht in den Kernfächern Deutsch, Mathematik und Sachunterricht gemeinsam vor. Dafür hat sich unsere Schule als gemeinsamen Planungstag den Montag ausgesucht. An diesem Tage werden künftig auch alle weiteren Konferenzen, Besprechungen usw. stattfinden.
- Die Zusammenarbeit mit den Eltern
Die Zusammenarbeit und der Informationsaustausch finden in regelmäßigen Abständen, je nach Entwicklungsstand des Kindes und nach aktuellem Anlass statt. Die Eltern können aber auch nach Absprache mit der Lehrkraft als „Leseeltern“ oder als Organisatoren verschiedener Schulveranstaltungen fungieren. Der zweitägige Elternsprechtag Ende November bleibt weiterhin fester Bestandteil der Schule.
- Der Übergang in den 3. Schuljahrgang
Beim Übergang in den 3. Schuljahrgang werden die drei AL-Gruppen möglichst in zwei gleichstarke Lerngruppen (Klassen 3a und 3b) mit gleichen Anteilen an Mädchen und Jungen zusammengefasst. Die künftigen Klassenlehrer sollten dabei in den AL-Gruppen rechtzeitig (Mai/Juni) hospitieren, um die Arbeitsweisen und das Leistungsniveau der Kinder zu kennen. Dies bedeutet, dass frühzeitig die Klasseneinteilungen vorgenommen werden müssen.
Die pädagogische Arbeit (Wochenplanarbeit/Freiarbeit/Stationsarbeit etc.) wird in den 3. und 4. Klassen weitergeführt.
- Der Übergang und die Zusammenarbeit mit den weiterführenden Schulen
Der Übergang und die Zusammenarbeit sind derzeit so geregelt, dass unsere Schüler an festgelegten Terminen (z.B. Tag der offenen Tür) in den jeweiligen Schulformen erste Eindrücke sammeln können. Mit dem benachbarten Schulzentrum besteht die Vereinbarung, dass unsere Schüler an einem Tag die Schule kennen lernen und an vorbereiteten Projekten teilnehmen. Zwischen den Lehrkräften findet in einer gemeinsamen Konferenz ein Informationsaustausch statt.